Ein schwarzes Kapitel in der Schweizer Geschichte ist das Schicksal von zehntausenden Verdingkindern. Noch bis 1960 nahmen Behördenvertreter sie ihren Eltern von einem Tag auf den andern weg, platzierten sie in Heimen, bei Bauern, dort mussten sie für Kost und Unterkunft hart arbeiten.
Gründe dafür gab es mehrere. Die Eltern lebten in Armut, liessen sich scheiden, oder waren bei der Geburt ihres Kindes nicht verheiratet. Die Kinder bekamen einen Vormund und wurden in eine andere Familie platziert. Dort mussten sie oft hart arbeiten, schliefen im Stall. Sie wurden geschlagen, missbraucht, sozial isoliert. Diese Erlebnisse prägten ihre Kindheit, ihren weiteren Lebensweg, ihren Glauben an Gott. Einige fanden darin eine Hilfe, anderen zerstörten die traumatischen Erfahrungen jegliche Hoffnung auf einen liebenden Gott.
Elsa Schweizer, Willi Heiniger und Elisabeth Götz gehen zurück an die Orte, wo sie Unfassbares erlebt haben. Drei Geschichten, drei Schicksale, drei unterschiedliche Lebenswege. Eines verbindet sie, trotz einer beraubten Kindheit meisterten sie ihr Leben.
Weitere Magazin-Sendungen zum Thema Verdingkinder im FENSTER ZUM SONNTAG:
» Für immer traumatisiert (Sendung vom 16.04.11)
» Wo ist Gott? (Sendung mit Roland Begert vom 30.05.09)
Hintergrund-Informationen zum Thema Verdingkinder:
„1930 waren in der Schweiz offiziell 36 000 Kinder fremdplatziert“
» Interview mit Historiker Marco Leuenberger
Josef Anderhalden kämpft nicht nur mit dem Stigma „Verdingkind“, sondern auch noch mit der Tatsache, Sohn eines Mörders zu sein.
» Kurzporträt
Margaretha Hirzel muss bereits als sechsjähriges Mädchen bei einer Pflegefamilie voll im Haushalt mitarbeiten. Oft wird sie mit dem Lederriemen geschlagen, später sexuell missbraucht.
» Kurzporträt
Surftipps:
Ausstellung „Verdingkinder reden“
Aktionsgemeinschaft Verdingkinder
Netzwerk verdingt
Reportagen von Paul Senn
Literatur-Tipps:
„Versorgt und vergessen“
Über 40 Geschichten von ehemaligen Verdingkindern.
M. Leuenberger, Rotpunktverlag.
„Gestohlene Seelen“
Verdingkinder in der Schweiz,
A. Honegger Huber Verlag.
Medien-Tipp:
DRS 2, Doppelpunkt: Verdingkinder (Radiosendung)