Sie wurden geschlagen, missbraucht und als billige Arbeitskräfte eingesetzt. Verdingkinder in der Schweiz. Diese traumatischen Erlebnisse begleiten die Betroffenen ihr Leben lang. Welche konkreten Folgen bewirken diese Geschehnisse im Alter? Eine Studie der Universität Zürich geht dieser Frage nach.
Sie sind noch Kinder, als sie gewaltsam aus ihren Familien gerissen werden. Behördenvertreter bringen sie zu fremden Leuten, sie müssen bis zu 14 Stunden am Tag arbeiten. Nachts weinen sie sich in den Schlaf, nässen das Bett. Am Morgen gibt's dafür Prügel. Dieses Schicksal trifft bis 1970 zehntausende Verding- und Heimkinder in der Schweiz.
„Die Bilder von damals kommen immer wieder in mir hoch", sagen viele der Betroffenen noch heute. Rosemary Jost: im Alter von sechs Jahren wird sie in einem Emmentaler Dorf an den meistbietenden Bauer verdingt. Liest sie heute vom Leid anderer, sind die Emotionen von damals sofort wieder da.
Werner Koch und Hans Birri: Beide nehmen sie Teil an der Studie der Universität Zürich und erzählen, welch enormes Leid Bettnässer damals erlitten.
Elisabeth Götz: „Meine Mutter hat mich auf einem Bauernhof abgestellt, wie einen Abfallsack", sagt sie. Nach Jahren findet sie endlich einen Weg, um mit ihrer Mutter klar zu kommen.
Und die Behörden? Ein neues Buch von Historikern und Soziologen der Universität Basel gibt Einblick in die Praktiken von damals. Bei der Präsentation nimmt Christoph Neuhaus, Regierungsrat im Kanton Bern, Stellung.
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